Martin Dalz

Bilder, Texte und Musik

Geschichte

In meinem Studium der Kunstdidaktik (Justus-Liebig-Universität Gießen) habe ich mich nie praktisch mit Malerei oder Zeichnung beschäftigt, Schwerpunkt war bei mir damals in der ästhetischen Praxis die Skulptur.
Meine erste Spiegelreflexkamera (24x36mm, Kleinbildformat, aus der DDR) war von Quelle. Meine Schulferien habe ich dafür gearbeitet. Kein Belichtungsmesser, kein Blitz. Belichtung wurde anhand des Lichts und der ISO-Empfindlichkeit des Films geschätzt und im Dunkeln hab ich Experimentalfotos gemacht mit offener Blende. Also gerade das, was ich mir als Schüler so leisten konnte. Und: ich lernte in der Schule Filme entwickeln und Papierbilder abziehen. Schwarzweiss natürlich, Farbe war zu teuer und die Entwicklerflüssigkeiten waren zu giftig - die Schule konnte sich keine Absaugung leisten.

 

Später gabs dann eine russische Spiegelreflexkamera (wow, mit Belichtungsmesser!), noch später kamen die Knipsen aus Japan.
Irgendwann um die Jahrtausendwende kamen die Digitalapparate auf den Markt, die waren grottenschlecht und rasend teuer. Sie verbrauchten mehr Geld durch Batterien, als die Filme mit Entwicklung je gekostet hatten. Und immer, wenns wichtig war, waren die Batterien alle, also schleppte man mindestens einen Ersatzpack mit sich rum. Irgendwann hatte wir auch so ein Ding, eine Kodak mit 1,3 Megapixel - das kann heut jedes Billighandy besser. Und so fing ich nach langer langer Pause wieder an zu fotografieren.
Meine Bilder kannst Du Dir auch auf Flickr ansehen (Flickr: Martin-Dalz).

Ich fotografiere nicht gerne Leute, ich bin eher an Kontrasten interessiert, an Strukturen, an Farbspielen - schau meine Bilder an, dann weisst Du, was für mich interessant ist. Also fotografiere ich seit Jahren keine Menschen mehr, außer bei Schnappschüssen (selten) und in der Familie.

Ich versuche, den Bildaufbau vorm Knipsen genau zu planen, Kontrast, Farbe, Bildausschnitt, aber das ist dann auch gut, heisst: das Bild gefällt MIR. Spricht mich an. Erzählt eine Geschichte oder fängt eine Stimmung ein. Zeigt, wie Farben miteinander kommunizieren. Zeigt interessante Strukturen.


Ich möchte meinen Bildern keinen gefakten Anstrich geben (und wenn, dann stehts dabei). Manchmal mache ich einen Bildausschnitt, weil mir der nicht (mehr) gefällt, den ich beim Original hatte, manchmal muss ich das Bild 1 bis 2 Grad drehen, weil es (ich fotografiere oft aus der Hand) aus der Horizontale geraten ist und manchmal muss ich ein wenig Farbe ‘nachsteuern’, meist nur auf einem der drei Farbkanäle. Das ist oft dann so, wenn die Kamera an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit geraten ist. Licht und Farbe sind meine Themen, ich liebe besonders die Farben, die die Natur uns im Zusammenspiel mit der Sonne bietet.
Und oft mache ich ein Schwarzweissfoto aus dem Bild, weil das einen interessanten Aspekt des Bildes hervorhebt. Die Kunst besteht darin, den Kontrast in den Bildbereichen zu maximieren, die die Bildaussage repräsentieren. Manchmal muss man dafür einen Farbkanal kräftig aufdrehen oder einen anderen zurücknehmen. Das Schwarzweissfoto lebt vom Kontrast, von Lichtern und Schatten. Das heisst, diese Bilder sind zwingend nachbearbeitet, allein die Schwarzweissdarstellung ist schon so eine Abstraktion unserer natürlichen Umwelt, dass eine weitere Bearbeitung nicht stört, sondern positiv beeinflusst. Das menschliche Auge macht das übrigens natürlicherweise nachts, wenn nicht mehr genug Licht für unsere Farbrezeptoren im Auge da ist. Dann sehen wir Schwarzweiss und es ist nur noch der Kontrast, der Informationen liefert. So funktionieren Schwarzweissbilder und deshalb kommt es uns auch nicht unnatürlich vor, wenn ein Bild Schwarzweiss ist.

Vor einigen Jahren hab ich den Scanner entdeckt. Das hört sich lustig an, aber mit dem Scanner kannst Du alte Bilder 'elektronisch' machen und sie dadurch leicht bearbeiten bzw. verfremden. Ich bevorzuge dafür in Büchern Holzschnitte oder Tiefdrucke, man konnte sowas früher nicht anders realisieren (es sind einfach Schwarweissbilder), aber sie sprechen mich sehr an. Und verfremde die dann, das ist die einzige Gelegenheit, wo ich wirklich eine Bildbearbeitungssoftware benutze (meistens Paint.Net oder Gimp). Sehr interessant, finde ich. Schau's Dir an

Ich habe einige Fotogalerien zusammengestellt, die findest Du links als Menü. Stöbere einfach mal darin rum, über eine Rückmeldung freue ich mich sehr.
Und ab und zu kannst Du ruhig wieder hier reinschauen, die Dinge sind im Fluss und es kommt immer mal was dazu (oder fällt was weg).

 

Fotogalerien

Winter am Niederrhein

Meine Fotos sind nach Möglichkeit unbearbeitet - hier ist nur die Umwandlung in SchwarzWeiss vorgenommen und der Kontrast angepasst worden.
Viel Spaß dabei!